Mit einem kompakten, aber symbolträchtigen Launch-Event in Berlin hat xTool nun offiziell seinen umfassenden Einstieg in den europäischen Markt eingeläutet. Das 2013 gegründete Unternehmen, das heute weltweit zu den führenden Herstellern für Desktop-Lasercutter und intelligente Fertigungswerkzeuge zählt, will seine Präsenz in Europa nicht länger nur über Versand- und Supportstrukturen abdecken, sondern physisch und langfristig mit einer eigenen Infrastruktur, einem eigenen Team und klaren Community-Programmen verankern.
Unter dem Motto „Hier schaffst du Großartiges.“ stellte xTool eine neue Wachstumsstrategie vor, die darauf abzielt, lokale Werkstätten, Creator, Kleinstunternehmen und Bildungseinrichtungen in ihren Fertigungsprozessen zu stärken. Dabei wurde deutlich: Die europäische Expansion ist nicht als vorsichtiger Testballon gedacht sondern als strategischer Neuanfang, bei dem xTool Europa als wesentlichen Zukunftsmarkt betrachtet.
Ein neues Zuhause in Europa: xTool zieht nach Düsseldorf
Der wohl wichtigste organisatorische Schritt ist die Gründung des neuen europäischen Headquarters in Düsseldorf, das schon in Kürze seine Arbeit aufnehmen soll. Die Räumlichkeiten umfassen über 1.000 Quadratmeter, eine markante Größe für ein Unternehmen, das bisher nur indirekt am europäischen Markt vertreten war. Ziel ist es, hier ein multidisziplinäres Team aufzubauen, das nicht nur Vertrieb und Support übernimmt, sondern auch ein europäisches Ökosystem aus Partnern, Entwicklerinnen, Creators und kleinen Unternehmen pflegt.
Parallel dazu baut xTool sein Netzwerk aus Demoräumen und Partnerstudios massiv aus. Bereits über 200 Showrooms und Demo-Spaces existieren in Europa, viele davon betrieben von kleinen Firmen, die selbst xTool-Maschinen für ihre Geschäftsmodelle nutzen. Beim Berliner Launch waren 55 dieser Unternehmen vertreten. Die Bandbreite reichte von italienischen Schmuckmanufakturen, die mit UV-Lasern filigrane Gravuren prägen, über ostdeutsche Textilveredler, die mit xTools Apparel Printer ihr Sortiment erweitern, bis hin zu kleinen Holz- und Acrylstudios, die personalisierte On-Demand-Produkte fertigen.
Das Event machte sichtbar, dass xTool nicht nur eine Hardware-Marke ist, sondern bereits ein lebendiges Ökosystem kleiner Unternehmen, die mit den Werkzeugen echte Wertschöpfung erzielen. Und das oft in Nischen, die zuvor schwer zugänglich waren.
Stärkung der Maker-Community: Die 1%-Initiative
Besonders viel Aufmerksamkeit erhielten xTools neue europäischen Community-Pläne. Kernstück ist die 1%-Initiative, bei der das Unternehmen künftig ein Prozent seines Jahresgewinns direkt in Projekte aus Bildung, Forschung und Handwerk investiert. Für das Startjahr stehen bereits Kooperationen mit bedeutenden Akteuren fest, darunter die TU Berlin, mehrere Fraunhofer-Institute, das Z-Lab, das MotionLab Berlin und das smz Karlsruhe.
Diese Initiative soll nicht als reines Sponsoring verstanden werden, sondern als langfristiger Kreislauf: xTool will junge Kreative an moderne Fertigungstechnik heranführen, ihnen Tools an die Hand geben, mit denen sie Projekte starten und später im besten Fall eigene Geschäftsmodelle entwickeln können. Viele dieser neuen Unternehmen nutzen wiederum xTool-Hardware, wodurch sich ein nachhaltiger Kreislauf community-getragener Innovation ergibt. Dass ein globales Unternehmen einen Teil seines Gewinns so gezielt in lokale Strukturen reinvestiert, wurde von den anwesenden Partnern als starkes Zeichen gewertet.
Technologisches Highlight: Der xTool F2 Ultra UV
Das unangefochtene technologische Highlight des Events war die Präsentation des neuen xTool F2 Ultra UV, der erstmals offiziell für den europäischen Markt vorgestellt wurde. Der Laser nutzt UV-Kaltbearbeitung, eine Methode, die das Material nicht thermisch verfärbt oder verbrennt, sondern mit hoher Präzision abträgt. Dadurch lassen sich Glas, Kristall, Keramik und technische Kunststoffe besonders sauber bearbeiten. Ein entscheidender Vorteil gegenüber klassischen CO₂- oder Diodenlasern.
Für Staunen sorgte vor allem die Demonstration der Subsurface-Gravur, bei der der Laser dreidimensionale Strukturen direkt ins Innere eines Glasblocks schreibt. Was sonst in Souvenirshops tagelang vorbereitet wird, erledigt der F2 Ultra UV in unter einer halben Minute. Und das in einer Klarheit und Mikrometergenauigkeit, die visuell beeindruckend war. Die Kombination aus zwei 48-Megapixel-Kameras, einem One-Click-2D-zu-3D-Workflow und einer Gravurgeschwindigkeit von bis zu 15.000 mm/s macht das Gerät sowohl für Hobbykreative als auch für professionelle Kleinbetriebe interessant. Die vollständig geschlossene Bauweise erhöht die Sicherheit und soll vor allem Studios, Schulen und personalisierungsorientierte Mikrounternehmen ansprechen.
Der F2 Ultra UV wird ab dem 27. November in Europa verfügbar sein, zu einem Einstiegspreis von 3.919 Euro.
Ein Panel über die Zukunft: Mikrofertigung als europäische Triebkraft
Das Launch-Event wurde von einem Panel abgerundet, an dem xTool-Präsidentin Jessie Liu, die deutsche Unternehmerin Kerstin Bauer sowie Jean-Michel Molenaar von der Fab Foundation teilnahmen. Die Diskussion drehte sich stark um die Frage, wie Europa sich in einer Welt behaupten kann, in der Fertigung zunehmend dezentral und digital wird.
Die Teilnehmer betonten, dass Europa mit seiner langen Tradition im Handwerk und in der Kreativkultur hervorragende Voraussetzungen für eine Renaissance der Mikrofertigung bietet. Statt großer Produktionshallen könnten künftig kleine Studios, Garagen-Werkstätten und unabhängige Kreative die Rolle einnehmen, die früher industriellen Mittelständlern vorbehalten war. Die richtigen Tools – schnell, präzise, erschwinglich – seien dafür entscheidend. Liu hob hervor, dass xTool genau diese Lücke schließen will: leistungsfähige, aber zugängliche Fertigungstechnologien, die Kreativen ermöglichen, vom Hobby zum Geschäft zu wachsen.
Blick hinter die Kulissen: Ein Event mit viel PR – und viel Substanz
Obwohl die Keynote selbst inhaltlich eher kurz und marketinggeprägt war, zeigte sich hinter den Kulissen viel Dynamik. Die Gespräche zwischen Medien und xTool verliefen offen, und besonders für den DACH-Raum signalisierte man dass man nun deutlich intensiver mit Medienhäusern und Content-Creators in Deutschland, Österreich und der Schweiz arbeiten wolle. Von unserer Seite wurde zudem wahrgenommen, dass xTool zwar noch am Anfang seiner europäischen Präsenz steht, aber klaren Willen zeigt, Strukturen aufzubauen, die über reinen Vertrieb hinausgehen. Das Ziel: echte Nähe zum Markt, zu den Werkstätten, zu den Menschen, die die Geräte täglich nutzen.
Fazit: Der Auftakt einer europäischen Maker-Renaissance
Der Launch in Berlin wirkte wie der Beginn eines Kapitels, in dem xTool nicht nur Hardware verkauft, sondern Europa als strategischen Kernmarkt begreift. Die Mischung aus neuen Strukturen, einer klaren Community-Strategie, technologischen Innovationen wie dem F2 Ultra UV und der Bereitschaft, sich vor Ort mit Partnern zu vernetzen, zeigt, dass xTool die Region langfristig aufbauen will.
Ob die Vision einer dezentralen, kreativen europäischen Produktionskultur aufgeht, wird sich in den kommenden Monaten zeigen. Doch der Auftakt war vielversprechend. Europa könnte für xTool nicht nur ein neuer Markt werden sondern Teil einer Bewegung, die die Art und Weise verändert, wie Menschen lokal gestalten und global zusammenarbeiten.
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