Wer Anfang September durch die Berliner Messehallen schlenderte, konnte es spüren: Die IFA 2025 ist mehr als eine Messe – sie ist ein Schaufenster in die Zukunft. Zwischen smarten Kühlschränken, transparenten TVs, KI-gesteuerten Haushaltsrobotern und Kopfhörern, die fast Gedanken lesen können, gab es dieses Jahr ein brandneues Highlight: die Premiere der IFA Innovation Awards.
Zum ersten Mal in der über hundertjährigen Geschichte der Internationalen Funkausstellung hat die Messe ein eigenes Preisformat ins Leben gerufen. Ziel: jene Produkte sichtbar zu machen, die nicht nur technisch glänzen, sondern auch unsere Art zu leben, zu arbeiten und zu kommunizieren nachhaltig verändern.
Am 5. September um Punkt 14:30 Uhr war es so weit. Auf der großen Innovation Stage, begleitet von Blitzlichtgewitter und unter den Augen von mehr als 200 Medienvertretern, verkündete Leif Lindner, CEO der IFA Management GmbH, die ersten Preisträger. „Der heutige Tag ist ein entscheidender Moment für die Anerkennung von Innovationen in unserer Branche“, erklärte er. Und machte damit klar: Die Awards sollen mehr sein als eine nette Zusatzshow. Sie sind ein Gütesiegel, das auf globaler Bühne Gewicht hat.
Warum neue Awards?
Die IFA ist seit 1924 ein Taktgeber der Tech-Welt. Radios, Farbfernseher, die ersten MP3-Player – viele Trends nahmen hier Fahrt auf. Doch in einer Zeit, in der Technologie immer komplexer, vernetzter und diverser wird, wächst auch das Bedürfnis nach Orientierung. Welche Innovationen sind bloß Gimmicks – und welche haben das Potenzial, ganze Märkte zu verändern?
Genau hier setzen die IFA Innovation Awards an. Sie bringen Struktur in die unüberschaubare Fülle an Neuheiten und zeichnen jene Produkte aus, die echte Gamechanger sein könnten. Die Jury, ein Gremium aus internationalen Technologiejournalisten und Branchenexperten, bewertete die Einreichungen nach Innovation, Technik, Design und Marktwirkung.
Dass es dabei nicht nur um Prestige, sondern auch um handfeste Vorteile geht, zeigt der Preis selbst. Die Gewinner dürfen das IFA Innovation Awards-Logo künftig als offizielles Gütesiegel nutzen – ein Marketing-Boost, den vor allem Start-ups zu schätzen wissen.
Die großen Gewinner 2025
Drei Hauptpreise standen besonders im Rampenlicht:
Best of IFA ging an den LG SIGNATURE OLED T, einen transparenten OLED-TV, der Wohnzimmern wortwörtlich neue Durchsicht verleiht.
Best Tech Innovation schnappte sich Samsungs The Premiere 5, ein Projektor, der Kino-Feeling auf die heimische Wand zaubert.
Best Brand zeichnete die Marke aus, die Innovation, Wirkung und Design übergreifend am besten verkörpert – und so etwas wie den „Gesamtsieg“ einfuhr.
Diese Hauptpreise setzten die Benchmark – und bildeten zugleich den Auftakt für ein breites Spektrum an weiteren Kategorien.
Von Nachhaltigkeit bis Gaming: die Highlights aus den Kategorien
Die Bandbreite der prämierten Produkte zeigt, wie vielfältig Consumer Tech inzwischen ist:
Nachhaltigkeit: Miele punktete mit dem FNXa 522i, SHIFT mit dem modularen SHIFTphone 8, und Anker mit der SOLIX Solarbank – allesamt Produkte, die Umweltbewusstsein und Technologie vereinen.
Emerging Tech: Hier ging es um Zukunftsvisionen – von der Quantum AI Beauty Capsule über die Rokid AR-Brille bis hin zum SwitchBot AI Pet, einem smarten Begleiter für Haustierbesitzer.
Accessibility: Technologie soll für alle da sein. Deshalb prämierte die Jury Lösungen wie den Anker SOLIX V1 Smart EV Charger, das LG Comfort KIT mit cleveren Bedienhilfen und das Notiz-Tool Plaud Note Pro.
Tech for Good: Innovation mit Impact – ausgezeichnet wurden u. a. der 3D-Drucker ELEGOO Centauri Carbon und TCLs NXTPAPER 60 Ultra, ein Smartphone mit einem Display, das Augenfreundlichkeit und Nachhaltigkeit verbindet.
Design: Produkte wie die Vidda AI Audio Glasses oder Samsungs Bespoke AI Laundry Combo zeigen, dass Funktion und Ästhetik kein Widerspruch sind.
Home Entertainment: Die Königsklasse der IFA – neben LGs OLED T überzeugten die Hisense L9Q Laser TVund Samsungs The Freestyle+.
Audio: Von Baseus Inspire XH1 Noise-Cancelling-Kopfhörern bis hin zu TCLs Wireless Free Sound Speaker Z100 – klanglich war die Auswahl breit gefächert.
Content Creation: Mit Tools wie der Insta360 GO Ultra oder dem Makera Z1 Desktop CNC zeigte die Kategorie, wie kreativ Technik heute sein kann.
Digital Health: Wearables und Gadgets, die Gesundheit und Alltag verbinden – darunter die eufy Breast Pump S2oder das soundcore Sleep A30.
Computing & Gaming: High-End-Maschinen wie der Predator Triton 14 AI und Samsungs Galaxy Tab S11 Ultra ließen Gamer- und Power-User-Herzen höherschlagen.
Home Appliances: Smarte Haushaltshelfer wie der Dreame DZ60 Pro Geschirrspüler oder der AI Sense Clean Dishwasher zeigten, dass auch Küche und Waschkeller Hightech vertragen.
Communications & Connectivity: Von Foldables wie dem Galaxy Z Fold7 bis zu Timekettle W4 Interpreter Earbuds – hier ging es um das „Always Connected“-Leben.
Mobility: Ob Exoskelett (Hypershell X Ultra) oder futuristische Cabin-Konzepte – die Mobilität der Zukunft bleibt spannend.
Smart Home: Von der eufy Video Doorbell S4 bis zu Robotern wie dem Dreame Matrix10 Ultra – das Zuhause wird immer intelligenter.
IFA Next (Start-ups): Hier traten junge Visionäre ins Rampenlicht, etwa mit dem Acemate Tennis Robot oder LeydenJars Silicon-Anode-Batterie.
Für Besucher ist die Preisverleihung kein abstraktes Event. Viele der ausgezeichneten Geräte lassen sich live in der Innovation Awards Zone auf der IFA Next (Halle 25) erleben. Wer dort durch die Gänge schlendert, bekommt nicht nur Specs auf dem Datenblatt, sondern kann Fernseher, Roboter und Gadgets direkt ausprobieren – eine Art „Best of Tech“ zum Anfassen.
Stimmen aus der Jury
„Das Innovationsniveau war außergewöhnlich“, schwärmte Helena Stone, Chefredakteurin von GEEKSPIN und Jurymitglied. „Die Gewinner verkörpern den Geist, der die IFA seit über 100 Jahren antreibt.“
Damit knüpfen die Awards an die Historie an. Schon seit den 1920er-Jahren war die IFA Bühne für Weltpremieren – von den ersten Radios über Farbfernsehen bis hin zu den heutigen KI-Lösungen. Die Innovation Awards sind also keine Abkehr, sondern eine logische Weiterentwicklung dieser Tradition.
Ein gelungener Auftakt
Die Premiere der IFA Innovation Awards hat gezeigt: Die Tech-Branche braucht mehr als nur Produktshows. Sie braucht Leuchttürme, die Orientierung geben. Die Auszeichnung macht deutlich, welche Technologien nicht nur cool aussehen, sondern auch das Potenzial haben, unseren Alltag neu zu gestalten.
Und das Beste: Die nächste Runde steht schon in den Startlöchern. Ab Anfang 2026 können sich Unternehmen für die zweite Ausgabe bewerben. Bis dahin gilt: Berlin hat die Latte für Innovationen ein Stück höhergelegt.
Die vollständige Gewinnerliste gibt’s auf der offiziellen Website: ifa-berlin.com/innovation-awards