Samsung hat heute neben dem Galaxy S25 FE auch die Galaxy Tab S11 Serie vorgestellt, bestehend aus dem großen Galaxy Tab S11 Ultra und dem etwas handlicheren Tab S11. Und während man bei Tablets inzwischen oft denkt: „Ja, neues Display, schnellerer Chip, bisschen dünner“ – liefert Samsung diesmal tatsächlich ein paar spannende Neuerungen, die zeigen, wohin die Reise im Premium-Segment geht. Vor allem drei Punkte stechen heraus: noch mehr KI, ein überarbeitetes Multitasking mit DeX und ein radikal schlankes Design.
KI überall – aber so, dass es im Alltag auch hilft
Die Buzzwords sind klar: Galaxy AI und One UI 8. Doch im Gegensatz zu den üblichen KI-Versprechen steckt hier tatsächlich einiges an Alltagstauglichkeit drin. Samsung setzt voll auf multimodale Interaktion – das klingt hochtrabend, heißt aber schlicht: Das Tablet versteht nicht nur, was man eintippt oder ihm ins Mikrofon diktiert, sondern auch, was man gerade auf dem Display offen hat oder ihm vor die Kamera hält.
Ein Beispiel: Man sitzt in der Uni, schaut auf ein komplexes Diagramm in den Vorlesungsfolien, teilt das Ganze direkt über den Bildschirm mit Gemini Live und fragt: „Was bedeutet diese Grafik eigentlich?“ – und die KI liefert eine Erklärung, die man gleich in seine Notizen übernehmen kann. Oder man hat einen Artikel, für den im Moment keine Zeit ist. Ein Druck auf den Knopf am Gerät, Kommando an Gemini: „Fass mir das bitte zusammen und speichere es in Samsung Notes.“ Fertig. Keine App-Wechsel, kein Copy-Paste, kein Chaos.
Auch Kreative bekommen ihre Dosis KI: Mit Drawing Assist verwandelt man schnelle Kritzeleien in ordentliche Skizzen, die man anschließend weiterbearbeiten kann. Writing Assist hilft dabei, Texte auf den richtigen Tonfall zu trimmen, und mit Circle to Search wird der Bildschirm selbst zum Recherche-Tool, das Inhalte übersetzt oder kontextualisiert, ohne dass man die aktuelle App verlassen muss. Besonders charmant: Das Ganze läuft in einem kleinen Overlay, sodass man die KI immer parat hat, ohne dass der Workflow ins Stocken gerät.
Ein S Pen, der sich natürlicher anfühlt
Kaum ein Feature prägt die Galaxy-Tablets so sehr wie der S Pen. Samsung hat ihn diesmal neu gedacht und mehr Wert auf Ergonomie und Kontrolle gelegt. Die Spitze ist jetzt konisch geformt und unterstützt größere Neigungswinkel, was gerade beim Zeichnen ein echter Vorteil ist. Dazu kommt eine hexagonale Form, die dem Stift mehr Stabilität in der Hand verleiht – das Ganze wirkt weniger nach „Plastik-Stift“ und mehr nach einem Werkzeug, das man auch stundenlang nutzen möchte.
Kleine Software-Features runden das Ganze ab: Mit Quick Tools ruft man während des Schreibens oder Zeichnens sofort zusätzliche Einstellungen auf, ohne dass man erst durch Menüs tippen muss. Und mit Sticky Notes kann man spontane Gedanken direkt auf bestehende Dokumente legen – so, wie man es auch im echten Leben mit Post-its machen würde.
DeX wird zum echten Laptop-Ersatz
Schon seit Jahren versucht Samsung, Tablets auch als Arbeitsgeräte zu positionieren. Mit dem neuen Samsung DeX gehen sie nun einen Schritt weiter. Statt nur eine Desktop-ähnliche Oberfläche auf dem Tablet selbst anzubieten, bringt der Extended Mode das Tab S11 Ultra in Verbindung mit einem Monitor in eine Art „Dual-Screen-Setup“. Dabei läuft DeX tatsächlich parallel auf beiden Bildschirmen – man kann also eine Präsentation auf dem Monitor anzeigen, während man auf dem Tablet Notizen macht oder Apps nebeneinander öffnet.
Hinzu kommt die Möglichkeit, bis zu vier Workspaces einzurichten. Das klingt vielleicht wie eine Kleinigkeit, entpuppt sich aber schnell als Gamechanger: Ein Workspace für den Job, einer für Uni oder Weiterbildung, einer fürs kreative Arbeiten und einer privat für Reisen, Pläne und Entertainment. Wer schon einmal zwischen zig Apps hin- und herspringen musste, weiß, wie befreiend es ist, wenn man einfach den gesamten Kontext wechselt. In Kombination mit der Book Cover Keyboard Slim-Hülle mutiert das Tablet so zum ultrakompletten mobilen Arbeitsplatz.
Dünn, stark und trotzdem ausdauernd
Design ist mehr als nur eine schöne Hülle. Samsung zeigt das beim Tab S11 Ultra ziemlich eindrucksvoll: Das Gerät ist nur 5,1 Millimeter dünn und damit schlanker als viele Kugelschreiber. Trotzdem steckt darin Hardware, die man eher aus High-End-Smartphones oder Laptops kennt.
Unter der Haube arbeitet der neue MediaTek Dimensity 9400+, gefertigt im 3-nm-Verfahren. Das sorgt nicht nur für mehr Leistung – Samsung spricht von über 30 Prozent mehr NPU-Performance für KI-Aufgaben -, sondern auch für eine bessere Energieeffizienz. Dazu gibt es bis zu 16 Gigabyte RAM und 1 Terabyte Speicher, erweiterbar per MicroSD-Karte.
Das Display ist ein 14,6 Zoll großes Dynamic AMOLED 2X Panel, das mit 120 Hertz und bis zu 1600 Nits Helligkeit auch draußen eine gute Figur macht. Der Akku mit 11.600 mAh und 45-Watt-Schnellladen soll trotz der schlanken Bauweise genug Saft für lange Tage liefern.
Das kleinere Tab S11 kommt auf 11 Zoll, 8.400 mAh Akku und ansonsten ähnliche Specs – ideal also für alle, die ein etwas kompakteres Gerät bevorzugen.
Mehr als Netflix: ein Ökosystem aus Apps
Natürlich: Tablets sind auch Entertainer, aber Samsung will sie klar als Produktivitäts- und Kreativwerkzeuge positionieren. Dafür gibt es eine enge Verzahnung mit Drittanbieter-Apps. Käufer erhalten gleich mehrere Boni, darunter ein Jahr Goodnotes gratis, sechs Monate Clip Studio Paint, satte Rabatte auf LumaFusion und Testphasen für Notion AI. Ergänzt wird das Ganze durch Apps wie Noteshelf 3, ArcSite oder Picsart.
Damit zeigt sich: Samsung weiß, dass Hardware allein nicht reicht. Wer wirklich mit einem Tablet arbeiten oder kreativ sein will, braucht Software, die nahtlos funktioniert – und hier versucht man, von Anfang an Mehrwert zu bieten.
Erste Einschätzung
Man muss Samsung lassen: Mit der Tab S11 Serie bringen sie nicht nur ein weiteres, etwas schnelleres Tablet auf den Markt. Sie nutzen die Gelegenheit, um gleich mehrere Entwicklungen zusammenzuführen: Künstliche Intelligenz, die wirklich im Alltag helfen soll, ein überarbeitetes Multitasking, das Laptop-ähnlich wirkt, und ein Design, das fast schon absurd dünn ist.
Ob das in der Praxis so reibungslos funktioniert, wie es in der Präsentation klingt, bleibt abzuwarten. Aber schon jetzt wirkt das Tab S11 Ultra wie ein Gerät, das nicht nur Netflix und Surfen kann, sondern ernsthaft Produktivität und Kreativität unterwegs möglich macht. Die spannende Frage ist nun: Wird es damit tatsächlich zum Laptop-Ersatz – oder bleibt es am Ende doch „nur“ ein sehr starkes Tablet?
Die Galaxy Tab S11 Serie startet am 4. September 2025 in ersten Märkten. Es gibt sie in Grau und Silber – klassisch, elegant, ohne Experimente. Preise hat Samsung noch nicht verraten, aber man darf sicher sein, dass vor allem die Ultra-Variante wieder im oberen Preissegment landen wird, irgendwo in Konkurrenz zum iPad Pro.
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