Die IFA in Berlin ist traditionell eine Bühne für die großen und kleinen Innovationen des Tech-Jahres. Hier zeigt sich, wie nah wir tatsächlich an den Zukunftsvisionen aus Sci-Fi-Serien dran sind – und wo noch ein weiter Weg vor uns liegt. In diesem Jahr hat vor allem eufy, die Smart-Home-Marke von Anker Innovations, für Aufsehen gesorgt.
Mit einer ganzen Reihe an Neuheiten – vom ersten selbstständig treppensteigenden Saugroboter über ein KI-Kernsystem für smarte Sicherheit bis hin zu einer Kamera, die gleich zwei Linsen vereint – setzt das Unternehmen ein deutliches Ausrufezeichen. Und macht klar: Das Zuhause der Zukunft soll nicht nur komfortabler, sondern auch sicherer, sauberer und, ja, sogar besser duftend werden.
Marswalker: Wenn der Saugroboter zum Treppenläufer wird
Lassen wir die Katze direkt aus dem Sack: Der große Star am eufy-Stand ist eindeutig der Marswalker. Und der Name ist tatsächlich Programm – der Roboter erklimmt nicht etwa den Mars, sondern eine Hürde, die bislang in keinem Haushalt clever gelöst wurde: Treppen.
Bislang galt: Wer in einem Haus mit mehreren Stockwerken lebt, musste entweder auf einen Saugroboter verzichten, zwei Geräte anschaffen oder den kleinen Helfer regelmäßig hoch- und runterschleppen. Alles andere als smart.
Die Ingenieure von eufy haben sich dieser Herausforderung angenommen und einen Roboter entwickelt, der eigenständig Treppen erkennt, analysiert und erklimmt.
Multi-Floor-Automation: Der Marswalker erkennt automatisch die Form und Beschaffenheit verschiedenster Treppen.
Sicherheit first: Egal ob gerade Stufen, U-förmige Wendeltreppen oder noch komplexere Bauformen – der Roboter passt sich an.
Autonomie: Nach getaner Arbeit fährt er brav zurück zur Basis, reinigt seinen Wischaufsatz und leert den Staubbehälter.
Damit stellt er sich als erster echter Allrounder über mehrere Etagen hinweg auf. Natürlich bleibt abzuwarten, wie sich das Ganze in der Praxis schlägt – Stichwort Gewicht, Stabilität und Geschwindigkeit. Aber allein der Ansatz ist ein Gamechanger: Ein Roboter, der nicht mehr am Ende der Treppe „steckenbleibt“.
Geplanter Marktstart: nächstes Jahr. Preis und Details? Noch geheim. Aber die Neugier im Smart-Home-Sektor ist jetzt schon riesig.
eufy S2: Der Saug- und Wischroboter mit Turbo – und Duftspender
Während der Marswalker noch Zukunftsmusik ist, bringt eufy noch dieses Jahr den neuen S2 auf den Markt. Und hier wird es spannend: Das Gerät ist nicht nur leistungsstärker als alle Vorgänger, es bringt auch einige Features mit, die man bislang eher aus der Kategorie „Warum eigentlich nicht?“ kennt.
Leistung satt: 30.000 Pascal Saugleistung, konstant 100 Air Watts. Das ist eine Ansage und reicht locker, um selbst hartnäckige Krümel und Tierhaare zu beseitigen.
HydroJet Mop 2.0: Mit elektrolysiertem Wasser wird bis zu 99,9 % der Keime reduziert. Das klingt nach Laborwerten, aber gerade für Haushalte mit Kindern oder Haustieren dürfte es interessant sein.
360 Umdrehungen pro Minute: So schnell wischt der Mop – kombiniert mit 15 Newton Druck auf den Boden.
Carpet Master-Technologie: Teppichkanten bis zu 53 Millimeter Höhe? Kein Problem.
Und jetzt das Detail, das den S2 zu einem echten Lifestyle-Produkt macht: Aromadüfte.
Der Roboter kann optional kleine Duftkapseln in den Gehäusekörper aufnehmen – erhältlich in Zitrus-Basilikum, Bambus-Salbei und Bergamotte-Litschi. Während er den Boden säubert, verteilt er also gleichzeitig einen angenehmen Geruch. Ob man das braucht? Geschmackssache. Aber clever ist es allemal.
Auch die Navigation hat ein Upgrade bekommen: Dank des weltweit ersten visuellen Large-Model-Mappings erstellt der S2 eine echte 3D-Semantik-Karte der Wohnung. Das bedeutet: noch präzisere Fahrten, weniger Kollisionen, smartere Reinigungsrouten.
Preislich liegt der S2 allerdings im Premium-Segment: 1.599,99 Euro. Verfügbar ist er ab Ende Oktober bei eufy direkt, Amazon und im Handel.
eufy AI Core: KI-Schutz, lokal statt Cloud
Smart-Home heißt heute nicht mehr nur Staubsaugen, sondern auch Sicherheit. Und hier setzt eufy mit dem AI Core an. Das System basiert auf dem ersten 4-Nanometer-KI-Chip von Qualcomm, der in einer Sicherheitslösung verbaut wurde.
Das Ziel: KI-Schutz, der nicht in der Cloud, sondern lokal arbeitet.
Das bringt gleich zwei Vorteile:
Geschwindigkeit: Durch die lokale Datenverarbeitung sind Reaktionen im Millisekundenbereich möglich.
Datenschutz: Die Daten bleiben auf dem Gerät – ein klares Plus für Privatsphäre-Fans.
Das System kombiniert verschiedene Elemente:
Echtzeit-Tracking
Kurz- und Langzeitgedächtnis
Multisensor-Eingaben
Zwei KI-Wege: ein „Fast Path“ für schnelle Reaktionen und ein „Deep Path“ für komplexere Entscheidungen
Im Klartext: eufy möchte Sicherheitssysteme entwickeln, die nicht nur „sehen“, sondern auch „verstehen“ – fast wie ein digitaler Wachhund mit eigenem Gedächtnis.
eufyCam S4: Ein Doppelauge für mehr Überblick
Kameras gibt es wie Sand am Meer aber die neue eufyCam S4 bringt tatsächlich frischen Wind ins Sortiment. Sie kombiniert zwei Linsen:
eine 4K-Weitwinkel-Kamera für klare Details in bis zu neun Metern Entfernung
eine 2K-PTZ-Kamera (Pan, Tilt, Zoom) für 360°-Rundumsicht, Schwenks, Neigungen und Verfolgung
Damit deckt eine einzige Kamera sowohl die Gesamtübersicht als auch Nahaufnahmen ab. Besonders praktisch: Dank intelligentem Tracking und Auto-Framing bleibt auch eine Gruppe von Personen automatisch im Fokus.
Ein weiteres Highlight: Cross Camera-Tracking – mehrere Kameras können ihre Aufnahmen zu einem durchgängigen Video zusammenfügen. Dazu gibt’s Solarunterstützung, integrierten Akku und IP65-Wetterfestigkeit.
Die Preisgestaltung ist vergleichsweise fair:
Einzelkamera: 299 Euro
Bundle mit HomeBase 3 + 2 Kameras: 699 Euro
Vierer-Bundle inkl. HomeBase 3: 1.099 Euro
Start ist ebenfalls im Oktober.
eufyMake: Kreativität zum Ausdrucken
Etwas abseits von Saugen und Sichern hat eufyMake eine echte Spielwiese eröffnet: den UV-Drucker E1. Hierbei handelt es sich um den weltweit ersten UV-Drucker, der auf einer erfolgreichen Kickstarter-Kampagne basiert.
Was kann er? Kurz gesagt: fast alles bedrucken. Glas, Holz, Metall, Kunststoff – der Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt. Kein Wunder, dass die Community begeistert ist.
Die ersten Unterstützer halten das Gerät bereits in den Händen, der offizielle Startschuss fällt im November. Auf der IFA können Besucher selbst ein Souvenir drucken – eine clevere Möglichkeit, das Gerät live auszuprobieren.
eufy will die All-in-One-Marke fürs Zuhause sein
Ob wir es wollen oder nicht: Das Zuhause wird smarter, und eufy zeigt auf der IFA 2025, dass sie an allen Fronten mitspielen wollen.
Haushalt: Mit dem Marswalker und dem S2 bringt das Unternehmen gleich zwei Roboter, die den Alltag erleichtern sollen – einmal visionär, einmal sehr konkret.
Sicherheit: AI Core und eufyCam S4 sind der Versuch, Überwachung nicht nur schärfer, sondern auch intelligenter und datenschutzfreundlicher zu machen.
Kreativität: Mit dem eufyMake UV-Drucker wagt sich das Unternehmen in ein völlig neues Segment und spricht damit auch Bastler und Kreative an.
Natürlich: Die Preise sind hoch, und man darf gespannt sein, wie sich insbesondere der Marswalker im Alltag schlägt. Aber eines ist klar: eufy hat verstanden, dass der Smart-Home-Markt nur dann spannend bleibt, wenn echte Innovationen stattfinden.
Und mit einem Saugroboter, der Treppen steigt, hat das Unternehmen der Konkurrenz zumindest fürs Erste die Show gestohlen.