Nothing hat sich seinen Platz in der Tech-Welt vor allem durch eines gesichert: Licht. Genauer gesagt – durch das auffällige Glyph-Interface, ein LED-Leuchtspiel auf der Rückseite der Smartphones, das irgendwo zwischen futuristischer Coolness und cleverer Benachrichtigungszentrale pendelte. Doch jetzt der Paukenschlag: Das kommende Nothing Phone (3), das für Juli erwartet wird, soll ohne diese ikonische Rückseite auskommen.
In einer kryptischen Videobotschaft auf Twitter/X ließ das Unternehmen verlauten: Schluss mit Glyph. Ein radikaler Bruch mit dem eigenen Markenzeichen, der viele Fans überrascht, aber auf den zweiten Blick auch nachvollziehbar erscheint. Denn obwohl die Lichtshow ein echter Hingucker war, blieb der praktische Nutzen für viele eher… überschaubar.
We killed the Glyph Interface. pic.twitter.com/wlLHNzzc72
— Nothing (@nothing) May 29, 2025
Klar, es gab Funktionen wie das Licht als Timer oder die Integration mit Apps wie Uber oder Kalenderbenachrichtigungen – aber all das setzte voraus, dass das Handy mit dem Display nach unten liegt. Mal ehrlich: Wer macht das schon regelmäßig? Vieles wirkte eher wie ein cooles Feature fürs Marketing als ein echter Gamechanger im Alltag.
Doch was kommt stattdessen?
Gerüchte deuten darauf hin, dass Nothing an einer Dot-Matrix-Anzeige auf der Rückseite arbeitet – inspiriert vom minimalistischen Design des kommenden Nothing OS 3.0. Das klingt spannend, wäre aber erneut ein visuelles Experiment. Und genau hier stellt sich die Frage: Will Nothing sich weiterhin durch Designspielereien abheben – oder ist es an der Zeit, sich auf die inneren Werte zu konzentrieren?

Immerhin: Das Phone (3) soll das erste „echte Flaggschiff“ der Marke werden. Da liegt es nahe, dass man Features, die mehr Show als Substanz liefern, über Bord wirft, um sich mit Performance, Kamera, Software und Akkulaufzeit stärker im Mainstream zu positionieren.
Ob das Ende der Glyph-Oberfläche also ein mutiger Neuanfang oder ein leiser Rückzieher ist? Das wird sich im Sommer zeigen. Fest steht: Nothing kehrt seinem auffälligsten Alleinstellungsmerkmal den Rücken – und das ist mindestens genauso spannend wie das Leuchten selbst.