Wer schon einmal im Ausland versucht hat, ein Taxi zu bestellen, ein Geschäftsgespräch zu führen oder einfach nur einen Kaffee zu ordern, kennt das Dilemma: Sprachbarrieren sind hartnäckig. Genau hier will Timekettle mit seinen neuen W4 AI Interpreter Earbuds ansetzen – und die klingen fast so, als hätten sie Star-Trek-Übersetzertechnik in ein In-Ear-Gehäuse gepackt.
Übersetzen in Echtzeit – mit Knochenschall und KI
Das Besondere an den W4: Sie kombinieren Knochenschallsensoren mit LLM-gestützter KI-Übersetzung. Klingt futuristisch, hat aber einen klaren Vorteil: Statt Umgebungsgeräusche mitzunehmen, erfassen die Earbuds die Stimme direkt über die Vibrationen des Knochens. Fluglärm, Konferenzgewusel oder Straßengeräusche? Werden einfach rausgefiltert.
Das Ergebnis laut Hersteller: eine Übersetzungsgenauigkeit von 98 % bei einer Verzögerung von nur 0,2 Sekunden. Quasi simultan – nur ohne menschlichen Dolmetscher. Und: Dank „kognitiver KI“ können die W4 phonetisch ähnliche Wörter auseinanderhalten (wer schon mal „peace“ und „piece“ verwechselt hat, weiß, warum das wichtig ist).
Alltagstauglich statt Business-only
Nach den eher auf Business-Nutzer zugeschnittenen W4 Pro setzt Timekettle diesmal auf kompakte In-Ears für den Alltag. Sie sind kleiner, leichter und in zwei schicken Farben erhältlich: Navy Blue und Sandy Gold. Ein spezieller Ohrbügel sorgt dafür, dass die Teile auch bei längeren Gesprächen oder auf Reisen sicher sitzen.
Preislich liegt das Ganze bei 349 Euro – also in einer Region, in der man sonst Premium-Ohrhörer ohne KI-Übersetzer bekommt.
Babel OS 2.0 unter der Haube
Angetrieben werden die W4 von Babel OS 2.0, Timekettles eigener Übersetzungsplattform. Diese arbeitet mit kontextbezogenem Lernen und Sprachvorhersagen. Bedeutet: Die KI versteht nicht nur Worte, sondern auch deren Zusammenhang. Und ja, Homophone wie „Bank“ (zum Sitzen) und „Bank“ (fürs Geld) werden richtig zugeordnet.
Ein kleiner Ausblick: Für 2026 hat Timekettle KI-Stimmklon-Funktionen angekündigt. Heißt im Klartext: Die Übersetzung klingt dann nicht mehr nach generischer Computerstimme, sondern nach der eigenen – nur eben in einer anderen Sprache.
Features:
42 Sprachen, 95 Akzente: Von Spanisch über Hindi bis Arabisch ist fast die gesamte Welt abgedeckt.
Teilen leicht gemacht: Einfach das Etui öffnen, einen Earbud abgeben und schon läuft das Gespräch in beide Richtungen.
Akku für den ganzen Tag: Bis zu 10 Stunden Übersetzung mit Ladecase – oder 18 Stunden Musik, wenn man mal keine Sprachhilfe braucht.
Musik inklusive: Die W4 sind auch ganz normale Bluetooth-Ohrhörer.
Fazit: Mehr als ein Gimmick?
Timekettle hat sich längst als Spezialist für KI-Übersetzungshardware etabliert – von den WT2 Edge bis zum Interpreter Hub. Mit den neuen W4 will das Unternehmen aber aus der Nische „Business“ heraus und in den Alltag.
Ob die Technik hält, was sie verspricht, wird sich in den nächsten Tagen auf der IFA 2025 in Berlin (Halle 3.2, Stand 143) zeigen, wo die Earbuds live getestet werden können.
Eines steht fest: Wenn die W4 tatsächlich so nahtlos übersetzen wie angekündigt, könnten sie nicht nur Geschäftsreisen, sondern auch Urlaube, internationale Freundschaften oder Gaming-Sessions mit Leuten aus aller Welt massiv erleichtern. Und mal ehrlich – wer hätte nicht gern seinen persönlichen Sci-Fi-Dolmetscher im Ohr?
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