Mit der Pixel Watch 4 bringt Google nicht nur zwei neue Gehäusegrößen (41 und 45 mm), sondern krempelt auch das Ladesystem seiner Smartwatch-Serie komplett um – und sorgt damit für Staunen, Frust und ein kleines bisschen Hoffnung. Denn während ältere Pixel Watch-Charger ab sofort Elektroschrott sind, verspricht das neue Seitenlade-System nicht nur schnelleres Laden, sondern auch ein echter Gamechanger in Sachen Reparierbarkeit zu sein.
Lade-Revolution: Bye-bye Rückseite, hallo Seitenkontakt
Wie Android-Headlines exklusiv berichtet, ist das Kernstück des neuen Ladesystems eine auffällige Designänderung: Google verlegt die Ladeanschlüsse von der Unterseite der Uhr an die linke Seite – also auf jene Seite ohne Krone. In einer kleinen Vertiefung sitzen nun zwei Kontaktpunkte, über die der Strom in die Uhr fließt. Die bisher bekannten Lade-Pucks, die magnetisch an der Rückseite hafteten, sind damit offiziell obsolet.

Warum dieser Schritt? Die Rückseite der Pixel Watch 4 ist inzwischen randvoll mit neuen Sensoren, die offenbar keinen Platz mehr für Ladepins ließen. Aber: Die neue Lösung hat mehr Vorteile als auf den ersten Blick erkennbar.
25 % schnelleres Laden – und ein praktischer Nebeneffekt
Durch das neue seitliche Ladesystem spricht Google von etwa 25 % schnellerem Laden gegenüber den Vorgängern. Konkrete Ladezeiten nennt das Unternehmen zwar noch nicht, aber wenn man bedenkt, dass die Pixel Watch 3 rund 80 Minuten für eine volle Ladung benötigte, könnte die Watch 4 deutlich flotter bei 100 % sein.
Ein weiterer Pluspunkt: Die Uhr liegt beim Laden nicht mehr flach auf dem Rücken, sondern steht leicht aufrecht – was das Ablesen des Ladefortschritts auf einem Nachttisch oder Schreibtisch komfortabler macht. Ein netter Nebeneffekt, der fast ein bisschen an den „Nightstand Mode“ der Apple Watch erinnert – nur eben mechanisch statt softwaregesteuert.
Reparierbarkeit: Endlich ein Lichtblick
Ein nicht zu unterschätzender Vorteil des neuen Designs: Es eröffnet erstmals die Möglichkeit, die Pixel Watch überhaupt zu reparieren. Die bisherigen Modelle waren im Grunde Einwegprodukte – ging etwas kaputt, war ein Neukauf angesagt.
Jetzt wird die Rückseite des Gehäuses abnehmbar, sodass Techniker (oder mutige Bastler) an die inneren Komponenten kommen können. Und weil die Ladepins nicht mehr im Weg sind, wird diese Demontage deutlich einfacher. Ein echter Fortschritt – auch unter Umweltaspekten.
Kompatibilität? Leider nein. Aber immerhin im Lieferumfang.
Wer gehofft hat, das neue Ladegerät wäre rückwärtskompatibel zur Pixel Watch 3 oder 2: Leider Fehlanzeige. Die neue Seitenladung funktioniert ausschließlich mit der Pixel Watch 4. Immerhin: Der neue Charger wird ab Werk im Lieferumfang enthalten sein – allerdings wie gehabt ohne USB-C-Netzteil.

Google empfiehlt ein einfaches 5W-USB-C-Netzteil, wie man es in jeder Technik-Schublade findet. Wer ein Ersatzladegerät braucht oder einen zweiten Ladeplatz einrichten will, wird vermutlich im Google Store fündig – Preislich dürfte sich das Ladegerät bei rund 29,99 Euro einpendeln, ähnlich wie bei der aktuellen Generation.
Fazit: Frischer Wind mit Seitenhieb
Google traut sich was – das neue Ladesystem der Pixel Watch 4 ist ein mutiger Schritt, der zwar alte Hardware alt aussehen lässt, aber auf technischer Seite überzeugt: schnelleres Laden, praktischer im Alltag und endlich ein Design, das Reparaturen zulässt. Klar, wer gerade erst eine Pixel Watch 2 oder 3 gekauft hat, wird mit der Stirn runzeln. Aber für den Smartwatch-Markt ist das ein Fortschritt – und den kann man nur begrüßen.
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