Honor legt nach – und wie! Das neue Magic V5 wurde in China bereits vorgestellt und könnte auch hierzulande bald für Aufsehen sorgen. Noch ist es nicht offiziell in Europa verfügbar, aber wir konnten bereits eine frühe Testversion unter die Lupe nehmen.
Zwar läuft darauf noch keine finale Software, doch Design, Display, Verarbeitung und erste Performance-Eindrücke sprechen eine deutliche Sprache: Das Magic V5 will ganz oben mitspielen. Vor allem beim Thema Formfaktor setzt Honor neue Maßstäbe – im wahrsten Sinne des Wortes. Und das nicht nur optisch, sondern auch technisch. Faltbare Smartphones haben in den letzten Jahren eine enorme Entwicklung durchgemacht, aber so kompromisslos dünn und leicht war noch keines.
Design: Doppelt hält besser – aber bitte ultradünn
Kommen wir gleich zum Star selbst: Das Honor Magic V5 fühlt sich sofort hochwertig an. Unsere Testversion glänzt in einem ungewöhnlichen Schwarz-Gold-Ton, wirkt edel und dennoch zurückhaltend. Wer’s auffälliger will: Es wird auch Varianten in Weiß (noch leichter und dünner!) sowie in einem warmen Rotbraun geben – letzteres ist unser persönlicher Favorit. Honor setzt nicht auf optische Experimente, sondern auf Understatement mit Stil.
Das V5 liegt mit 222 g (bzw. 217 g in der weißen Version) überraschend leicht in der Hand – und ist im zugeklappten Zustand gerade einmal 9 mm (bzw. 8,8 mm) dick. Im aufgeklappten Zustand misst das Foldable ultraflache 4,2 mm (bzw. 4,1 mm) – damit ist es dünner als alles, was Samsung, Xiaomi oder Google derzeit anbieten. Die IP58/IP59-Zertifizierung zeigt außerdem, dass Honor es ernst meint mit Alltagstauglichkeit und Schutz gegen Staub und Wasser.
Faltbare Smartphones galten lange als empfindlich und fragil. Mit dem V5 scheint Honor diesen Eindruck aufbrechen zu wollen. Die Hinch ist satt und stabil, nichts wackelt, nichts quietscht. Auch der Klappmechanismus wurde verbessert: Er wirkt nicht nur robuster, sondern fühlt sich auch deutlich geschmeidiger an. Einziges Manko: Das Öffnen mit einer Hand ist nahezu unmöglich. Wer unterwegs schnell mal ins Gerät schauen will, braucht beide Hände – oder starke Fingernägel.
Display: Zwei OLED-Schmuckstücke mit 5000 Nits
Honor spendiert dem Magic V5 gleich zwei Top-Displays: Außen gibt’s ein 6,43 Zoll großes OLED-Panel mit 1–120 Hz LTPO-Technik, 404 PPI, DCI-P3-Farbraumabdeckung und – festhalten – bis zu 5000 Nits Helligkeit. Damit überstrahlt es selbst viele High-End-Phones. Und: Sogar Stift-Support ist integriert – vorne wie hinten. Ob Honor tatsächlich eigene Stylus-Modelle auf den Markt bringt, bleibt abzuwarten.
Innen wartet ein 7,95 Zoll großes OLED-Display von BOE mit ähnlichen Werten: ebenfalls 120 Hz LTPO, ebenfalls 5000 Nits, 10-Bit-Farbtiefe, Dolby Vision, Stift-Support und ein robustes „Chorino Class“– eine Eigenentwicklung von Honor. Kurz: ein fast nahtloses Tablet-Feeling zum Zusammenklappen. Wer viel liest, Videos schaut oder unterwegs arbeiten will, bekommt hier ein echtes Multitasking-Werkzeug.
Beeindruckend: Beide Panels unterstützen nicht nur hohe Helligkeiten, sondern wirken auch farblich hervorragend kalibriert. Kein Farbstich, kein Blooming, keine flauen Kontraste. Auch das Zusammenspiel der beiden Displays funktioniert nahtlos – App-Continuity klappt bereits jetzt erstaunlich stabil.
Hardware & Performance: Elite inside
Im Inneren schlägt ein Snapdragon 8 Gen 3 „Elite Edition“, kombiniert mit 16 GB LPDDR5X RAM und 512 GB schnellem UFS 4.0-Speicher. Im Benchmark sind laut Honor rund 2,6 Millionen Punkte drin – realistisch, aber noch nicht final. Die Alltagsperformance? Absolut flüssig. Keine Hitzeentwicklung, keine Lags, keine Gedenksekunden – trotz Vorserien-Software. Selbst Multitasking mit mehreren Apps im Split-Screen oder Floating-Modus bringt das Magic V5 nicht ins Schwitzen.
Die Laufzeit überzeugt ebenso: Trotz hellem Display, hohem Tempo und vielen Test-Sessions schaffte das Magic V5 in unserem Alltag locker 7 Stunden Display-On-Time – mit rund 30 % Restakku. Und das mit einem 5820 mAh starken Silizium-Carbon-Akku, der via 66 Watt kabelgebunden oder 50 Watt kabellos aufgeladen werden kann. Konkurrenz? Das Galaxy Z Fold 7 mit seinem 4400 mAh-Akku wirkt dagegen fast wie aus der Zeit gefallen.
Das Thema „Effizienz“ wird hier großgeschrieben. Selbst bei starker Beanspruchung bleibt das Gerät kühl. Honor scheint die Thermik gut im Griff zu haben – trotz des ultradünnen Formfaktors. Ein großer Pluspunkt für die Alltagstauglichkeit.
Kameras: Vielversprechendes Triple-Setup mit Zoom-Power
Auf der Rückseite sitzt ein recht dominanter Kamerabuckel – mit gut 9 mm deutlich sichtbar. Dafür steckt einiges drin: Ein 50 MP Sony IMX906 Hauptsensor mit f/1.6, ein aufgewertetes 50 MP Ultraweit-Modul und ein 64 MP Tele-Sensor mit Periskop-Optik für bis zu 3x optischen und 100x digitalen Zoom. Auch wenn wir aufgrund der unfertigen Software noch keine Bilder zeigen dürfen: Die ersten Eindrücke stimmen. Vor allem der Tele macht richtig Laune.
Frontseitig (innen wie außen) sitzt jeweils eine 20 MP Selfiecam, die nicht nur ordentliche Fotos knipst, sondern auch zur schnellen Gesichtserkennung taugt. Alternativ entsperrt man das Gerät blitzschnell via seitlichem Fingerabdrucksensor im Powerbutton – klappt zuverlässig wie ein Uhrwerk.
Die Kamera-Software verspricht bereits jetzt viele spannende KI-Funktionen: von Super-Nachtmodus über AI-Zoom bis hin zu Image-to-Video. Letzteres ermöglicht es, aus einem einzelnen Foto kleine Animationen zu erstellen. Gerade für Social Media ein spannendes Gimmick. Honor könnte hier zur ernstzunehmenden Kamera-Alternative im Foldable-Bereich avancieren.
Software & Features: MagicOS mit Masterplan
Das V5 läuft (noch) mit Android 15 und der hauseigenen MagicOS 9.0.1 – und das bereits mit voller Update-Garantie: 7 Jahre Android- und Sicherheitspatches hat Honor für das Foldable-Lineup angekündigt. Eine klare Kampfansage Richtung Samsung und Google. Gerade im Business-Umfeld oder bei langfristigen Investitionen ist das ein dickes Plus.
Spannend wird auch das KI-Feature-Paket zum Launch: Foto-Radierer, AI-Zoom, Super-Nachtmodus, Image-to-Video (bekannt aus dem Honor 400 Pro) – vieles davon ist schon angedeutet, aber noch nicht freigeschaltet. Gut möglich, dass Honor hier mit einem finalen Software-Update zum Marktstart noch einen draufsetzt. Auch ein AI-gestützter Texteditor, eine intelligente Multi-Window-Steuerung und kontextbezogene Sprachbedienung stehen offenbar auf der Roadmap.
Noch Fragen? Preis & Verfügbarkeit
Wann kommt das Magic V5 zu uns? Vermutlich Ende August. Die europäische Version ist in Vorbereitung, ein Preis steht allerdings noch nicht fest. Unsere Schätzung: ab ca. 2000 Euro. In China liegt das Gerät – je nach Ausstattung – umgerechnet bei etwa 1600 Euro. Eine Version mit 1 TB Speicher und 6100 mAh-Akku ist dort ebenfalls erhältlich – für echte Power-User. Ob diese Variante auch zu uns kommt? Unklar.
Fazit: Honor liefert – und wie!
Das Honor Magic V5 ist kein kleines Upgrade – es ist ein Foldable, das zeigt, wie weit die Technik inzwischen gekommen ist. Dünner, leichter, robuster – und endlich ohne größere Kompromisse. Noch ist die Software nicht final, noch fehlen echte Kamera-Tests und natürlich ein offizieller Preis. Doch der Ersteindruck ist mehr als vielversprechend. Das Gerät wirkt durchdacht, innovativ und auf Augenhöhe mit dem bisher unangefochtenen Foldable-König Samsung.
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