Mit iOS 26 hat Apple wieder einmal gezeigt, wie man Software-Updates in Cupertino denkt: nicht als reine Versionsnummer, sondern als umfassende Vision von Technik, Alltag und Nutzererlebnis. Auf der WWDC-Vorschau wurde das neue iPhone-Betriebssystem vorgestellt – und das kann sich nicht nur sehen lassen, sondern auch hören, verstehen, sprechen, denken… und sogar Emojis neu erfinden.
Ein Look wie flüssiges Glas – das neue iOS-Gefühl
Beginnen wir mit dem Offensichtlichen: dem neuen Design. Apple nennt es „Liquid Glass“ – ein visuell auffälliger, halbtransparenter Look, der an geschmolzenes Glas erinnert und gleichzeitig Lichtreflexionen aus der Umgebung einbezieht. Klingt nach Sci-Fi, sieht aber erstaunlich gut aus – irgendwo zwischen futuristisch und vertraut. Besonders stark wirkt das neue Design auf dem Homescreen und dem Sperrbildschirm, wo Symbole jetzt auch in durchsichtigen Varianten erscheinen und sich die Uhrzeit intelligent an das Hintergrundbild anpasst.

Das iOS-Feeling bleibt erhalten, wird aber deutlich dynamischer und persönlicher. Wer sich bisher mit Individualisierung unter Android wohler gefühlt hat, könnte hier erstmals ins Grübeln kommen.
Apple Intelligence: Wenn dein iPhone mitdenkt
Was wirklich für Gesprächsstoff sorgt, ist die neue Systemintegration von „Apple Intelligence“. Dabei handelt es sich um eine eigene KI-Plattform, die nicht einfach nur ChatGPT ins iPhone einbaut, sondern eine ganze KI-Denkebene auf App- und Systemebene aufzieht – und das, laut Apple, datenschutzfreundlich „on device“.
Die Einsatzszenarien sind vielfältig: Live-Übersetzung in Nachrichten, FaceTime und Telefon ist besonders praktisch für Vielreisende oder internationale Freundeskreise. Noch smarter ist die sogenannte visuelle Intelligenz: Man betrachtet etwas am Bildschirm – zum Beispiel ein Event in einer App – und iOS schlägt gleich vor, es dem Kalender hinzuzufügen, mit automatisch erkanntem Datum, Uhrzeit und Ort. Auch Bildersuchen, Produkterkennung oder Texthilfe funktionieren so – mit Zugriff auf Dienste wie Google oder Etsy. Klingt ein bisschen wie Magie, wirkt aber erstaunlich durchdacht.
Genmojis, Image Playground & mehr: Ausdrucksstärke reloaded
Emojis sind nett. Genmojis sind die nächste Stufe. iOS 26 erlaubt es Nutzer:innen, Emojis zu beschreiben und daraus individuelle Genmojis zu generieren – etwa „ein Roboter mit Cowboyhut auf dem Mars“. Kombiniert mit dem neuen Image Playground, einem kreativen Mini-Studio für visuelle Inhalte, wird das iPhone mehr denn je zum digitalen Spiegel der eigenen Persönlichkeit.
Auch Kurzbefehle profitieren von Apple Intelligence – automatische Texthilfen, neue Aktionsvorschläge und smartere Workflows lassen hoffen, dass mancher Tipp auf Reddit bald überflüssig wird.
Mehr Kontrolle in Telefon & Nachrichten – weniger Spam, mehr Fokus
Apple räumt in iOS 26 kräftig in den Kern-Apps auf. Die Telefon-App erhält ein einheitliches Design mit einem Fokus auf Favoriten, Anrufliste und Voicemail. Interessant: Der neue Anruffilter nimmt unbekannte Anrufe automatisch entgegen und protokolliert Informationen zur Identität – bevor man selbst entscheidet, ob man rangehen will. Datenschutzkonform? Laut Apple ja – und definitiv ein cleveres Feature für alle, die Spam-Calls satt haben.

In Nachrichten gibt’s mehr Filtermöglichkeiten, eigene Hintergründe für Chats, Umfragen und – endlich – die Möglichkeit, Apple Cash direkt im Chat zu senden. Eine Funktion, die allerdings (wie so oft) vorerst auf die USA beschränkt ist.
CarPlay & Apple Music: Smarter unterwegs und besserer Klang
Auch CarPlay wird mit iOS 26 aufgewertet. Neben einem schöneren Design mit weniger Ablenkung (kompaktere Anrufe, dynamische Tabs) gibt’s jetzt Widgets und sogar Tapbacks. Besonders clever: festgepinnte Chats, damit wichtige Konversationen auch während der Fahrt präsent bleiben – ohne ständig aufs iPhone starren zu müssen.

Apple Music bekommt mit Lyrics Translation und Lyrics Pronunciation endlich internationale Singalong-Funktionen. Und mit AutoMix wird die nächste Party playlisttechnisch quasi von der KI gehostet – inklusive DJ-typischem Beat-Matching und Time-Stretching.
Wallet, Safari, AirPods & Co: Kleine Features, große Wirkung
Im Detail zeigt iOS 26, wie sehr Apple an den Alltagsmomenten seiner Nutzer:innen feilt: Wallet bekommt Live-Aktivitäten für Bordkarten, Safari bietet standardmäßig erweiterten Fingerprinting-Schutz, und AirPods dürfen endlich als Fernbedienung für Kameraaufnahmen herhalten – ein kleines, aber feines Feature, das Influencer:innen freuen dürfte.
Ein besonderes Highlight: Die neue Apple Games App bündelt sämtliche Spiele an einem Ort – inklusive Apple Arcade, Updates und Freundesvernetzung. Damit etabliert Apple ein echtes Gaming-Hub auf dem iPhone, ohne auf externe Stores oder Plattformen angewiesen zu sein.
Barrierefreiheit & Kindersicherung: Apple denkt inklusiv
Auch bei den Bedienungshilfen legt Apple weiter nach. Live-Mithören, eigene Stimme, Braille-Support und ein neuer Reader-Modus zeigen, dass Barrierefreiheit kein Randthema ist. Und für Familien wird’s einfacher: Eltern können Kind-Accounts nun besser verwalten, inklusive altersbasierter App-Erlaubnisse und Sensitivitätsfilter in FaceTime.
Verfügbarkeit & Fazit
iOS 26 steht ab sofort für Entwickler:innen zum Testen bereit, eine öffentliche Beta folgt im Juli. Der reguläre Rollout beginnt wie gewohnt im Herbst, für iPhones ab Modell 11 – die vollständigen Apple Intelligence Features sind allerdings bestimmten Modellen vorbehalten (ab iPhone 15 Pro bzw. iPhone 16).
iOS 26 ist kein radikaler Umbruch, aber ein durchdachtes Upgrade. Es vereint stilistische Eleganz mit ernstzunehmender KI-Integration – ohne dabei aufdringlich zu wirken. Apple bringt dem iPhone bei, mitzudenken, ohne den Nutzer zu bevormunden. Wer auf smarte Hilfe, mehr Ausdruck und ein frisches Design steht, darf sich freuen.
Ein bisschen schade bleibt, dass viele KI-Funktionen (noch) auf neuere Geräte beschränkt sind. Aber wer ohnehin über ein Upgrade nachdenkt, hat mit iOS 26 ein gutes Argument mehr.
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