Das Smart Band 10 von Xiaomi ist da – auch schon an unserem Handgelenk. Was sich auf dem Papier wie ein eher kleines Upgrade liest, entpuppt sich bei näherem Hinsehen als ein cleveres Paket an Verbesserungen, Feinschliff und überraschend viel Substanz. Xiaomi bleibt seiner smarten Erfolgsformel treu, setzt aber an den richtigen Stellen an – beim Design, bei der Technik und vor allem bei der Alltagstauglichkeit.
Bekanntes Konzept mit mehr Eleganz
Rein äußerlich folgt das Band 10 der Linie ihrer Vorgänger – das bedeutet: schlankes, dezentes Gehäuse, das sich angenehm leicht ums Handgelenk legt. Doch diesmal wurde am Material gefeilt: Der Rahmen besteht nun aus Metall, was nicht nur optisch für einen hochwertigeren Look sorgt, sondern sich auch deutlich robuster anfühlt. Für ein Band in dieser Preisklasse ein echter Fortschritt.
Der Star des Designs ist aber zweifellos das neue Display. Mit 1,72 Zoll AMOLED ist es zwar nur geringfügig größer als beim Band 9, aber der Unterschied ist sichtbar – und spürbar. Die Ränder wurden nochmals schmaler, die Anzeige wirkt fast rahmenlos („infinity“), was für ein modernes Gesamtbild sorgt. Auch in puncto Ablesbarkeit legt das neue Panel zu: 1.500 Nits maximale Helligkeit und eine Bildwiederholrate von 60 Hertz sorgen für eine brillantere Darstellung und flüssigere Interaktion.
Stil nach Wahl: Farben und Varianten
Auch in Sachen Stil legt Xiaomi nach: Neben der klassischen Midnight Black gibt es das Band auch in Glacier Silver und dem besonders eleganten Mystic Rose, das uns zur Verfügung steht. Eine weitere Variante in Ceramic White wurde ebenfalls angekündigt.
Auch bei den Armbändern gibt es mehr Spielraum: Neben Silikon- und TPU-Bändern kommt sogar eine Version mit echtem Seidenarmband – das ist eine klare Ansage in Richtung Mode-Accessoire.
Das Gehäuse bleibt wie gehabt wasserdicht bis 5 ATM – Schwimmen, Duschen oder ein Regenschauer sind kein Problem.
Mehr Platz, bessere Übersicht
Das größere Display ist mehr als nur ein kosmetisches Update. Durch die höheren Helligkeitswerte und die flüssige 60-Hz-Darstellung wirkt das Menü reaktionsfreudiger, die Animationen weicher. Gerade bei schnellen Gesten im Sport oder auf der Straße macht sich das bezahlt.
Die Bedienung bleibt klassisch Xiaomi: Mit Wischgesten navigiert man sich intuitiv durch das System – nach oben zu den Benachrichtigungen, nach unten zu den Apps, seitlich zu den Widgets und Schnellfunktionen. Die Benutzeroberfläche wurde leicht überarbeitet und wirkt jetzt strukturierter und moderner.
Auch das Always-On-Display ist mit an Bord – und das macht einen großen Unterschied im Alltag: Die Uhrzeit oder Fitnessdaten lassen sich auf einen Blick ablesen, ohne dass man das Handgelenk aktiv bewegen muss.
Individualisierung: Persönlich, aber begrenzt
Bis zu fünf individuelle Widgets lassen sich konfigurieren – von Herzfrequenz über tägliche Aktivität bis hin zur Trainingsübersicht. Das wirkt im ersten Moment etwas limitiert, sorgt aber auch für Übersichtlichkeit. Gerade für Nutzer:innen, die nicht in Daten ertrinken wollen, ist das Konzept gelungen.
Die Zifferblatt-Bibliothek ist ein echter Pluspunkt. Hier stehen hunderte Varianten zur Verfügung – von sportlich über verspielt bis hin zu minimalistisch. Viele davon sind zudem interaktiv und lassen sich in Farbe, Layout und Datenanzeige anpassen. So kann man z. B. statt der Schritte die aktuelle Herzfrequenz oder den Kalorienverbrauch direkt im Hauptbildschirm anzeigen lassen.
Technik & Sensoren: Altbewährt, aber cleverer
Während sich an der Platzierung der Sensoren äußerlich wenig geändert hat, wurde unter der Haube ordentlich optimiert. Das neue Smart Band bringt einen neunachsigen Bewegungssensor mit, der nicht nur präziser misst, sondern auch neue Möglichkeiten eröffnet.
Die Herzfrequenzmessung wirkt genauer und reaktionsschneller – besonders im Vergleich zu älteren Generationen. Das SpO₂-Tracking (also die Messung der Sauerstoffsättigung) ist weiterhin vorhanden und liefert ebenfalls verlässliche Ergebnisse. Zusätzlich bietet die Band nun auch ein Tracking der Atemfrequenz – eine seltene, aber interessante Kennzahl für Fitness- und Gesundheitsbewusste.
Mit KI zur besseren Nachtruhe
Das Schlaftracking hat ein ordentliches Upgrade erhalten: Das Band erkennt nicht nur Tief-, Leicht- und REM-Phasen, sondern zeigt auch Einschlafdauer, Effizienz und gibt konkrete Tipps zur Verbesserung. Und das Beste: Die Werte werden mit anderen Nutzer:innen ähnlichen Alters und Geschlechts verglichen, was eine realistische Einordnung ermöglicht.
Langzeitnutzer erhalten sogar eine „Schlaftier“-Analyse, bei der die App auf Basis des nächtlichen Verhaltens ein Schlafprofil vergibt – inklusive spielerischem Charakter. Smartwatch trifft Schlafcoach.
Viele Trainings-Modi, wenig Grenzen
Das Band 10 ist ein echtes Multitalent in Sachen Fitness: Über 150 Sportmodi sind an Bord – darunter Klassiker wie Laufen, Radfahren und Schwimmen, aber auch Trendsportarten, Tanzformen oder sogar Spielsportarten.
Die automatische Aktivitätserkennung wurde verbessert: Klassische Bewegungen wie Gehen oder Joggen erkennt das Band zuverlässig. Auch Indoor-Aktivitäten wie Laufbandtraining oder Yoga lassen sich gezielt tracken.
Was besonders gefällt: Die Darstellung der Trainingsdaten ist klar gegliedert, auf Wunsch grafisch aufbereitet und lässt sich per Mi Fitness App noch detaillierter auswerten. Für ambitionierte Sportler*innen wird es zwar keine Sportuhr ersetzen – aber für alle anderen reicht’s locker.
Ausdauernder als erwartet
Trotz Always-On-Display, permanentem Herzfrequenztracking und aktiviertem Schlafmonitoring hat das Band im ersten Testlauf kaum Akku verbraucht. Hochgerechnet würde es nach derzeitigem Stand auf rund 12 Tage Laufzeit kommen – das wäre schon stark. Xiaomi verspricht bis zu 21 Tage, bei sparsamer Nutzung scheint das realistisch.
Geladen wird weiterhin per magnetischem USB-A-Kabel – unkompliziert, schnell, zuverlässig. Neu ist eine Desktop-Dockingstation mit Weckerfunktion und integriertem Lautsprecher – auch ältere Smartbands sollen sich damit weiternutzen lassen. Nice Touch!
Smarte Steuerung: Vom Fitness-Tracker zum Fernbedienungskünstler
Ein echter Fortschritt ist die tiefere Einbindung ins Xiaomi-AIoT-Ökosystem. Das Smart Band 10 kann jetzt:
Smart-Home-Geräte steuern (Licht, Luftreiniger, Thermostate)
Die Medienwiedergabe regeln (Play, Pause, Lautstärke)
Xiaomi-Elektrofahrzeuge bedienen (z. B. Klima, Sitze, Musik)
Mit PCs und Tablets interagieren
Damit wird die Band zum zentralen Steuergerät für vernetzte Umgebungen – und das in einem Wearable, das nicht mal 30 Gramm wiegt.
Vibration & App-Integration: Kleine Details mit viel Wirkung
Die Vibrationen wurden spürbar optimiert: Sie sind präziser, differenzierter und fühlen sich angenehmer an. Praktisch: Die Intensität lässt sich anpassen – je nach Benachrichtigungstyp (Anruf, Nachricht, Wecker, Erinnerung).
Die Mi Fitness App ist wie gewohnt übersichtlich, zeigt alle Daten gut gegliedert an und erlaubt tiefere Einblicke. Wer mag, kann sogar Langzeitstatistiken, Fortschrittsverläufe und individuelle Zielsetzungen einsehen.
Fazit: Kein Quantensprung – aber ein rundum gelungenes Upgrade
Das Xiaomi Smart Band 10 ist das, was man sich von einem Jubiläumsmodell wünscht: ein würdiger Nachfolger, kein Revolutionär – aber ein raffinierter Optimierer. Sie bietet genau die Verbesserungen, die den Alltag smarter machen: besseres Display, mehr Stil, präzisere Sensorik, clevere KI-Helfer und echte Vernetzungsfähigkeiten.
Wer ein Smart Band 9 besitzt, wird nicht zwingend aufrüsten müssen – aber alle, die ein älteres Modell verwenden oder neu einsteigen möchten, bekommen hier eines der aktuell besten Preis-Leistungs-Wearables auf dem Markt.
Die Vielfalt an Farben, Materialien und Armbändern macht das Band zudem modischer denn je – und unser Testmodell in Mystic Rose hat nicht nur technisch, sondern auch optisch einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
In Kürze: Der große Alltagstest mit Sport, Wasser, App-Integration und Langzeit-Akku-Check folgt – bleibt dran!
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***Das Testexemplar wurde uns von Xiaomi Österreich zur Verfügung gestellt***