Huawei bringt mit dem MatePad 11.5″ (2025) ein Tablet, das sich vor allem an Studierende und junge Berufstätige richtet. Das Gerät will dabei nicht nur mit guter Hardware punkten, sondern auch mit cleveren Software-Lösungen und einem ganz besonderen Display. Wir haben das neue Modell ausführlich getestet – und es gibt einiges zu erzählen.
Design und Verarbeitung: Schlank, schick, durchdacht
Schon beim ersten Auspacken macht das MatePad 11.5 einen hochwertigen Eindruck. Das Unibody-Gehäuse aus Aluminium mit seinen sanft abgerundeten Ecken liegt gut in der Hand, und mit 6,1 Millimetern Dicke sowie einem Gewicht von 515 Gramm ist das Tablet angenehm leicht. Trotz der Größe wirkt es handlich und lässt sich problemlos auch über längere Sessions hinweg nutzen, ohne dass die Arme schwer werden. Die leicht raue Oberfläche sorgt dafür, dass das Tablet nicht aus der Hand rutscht, auch wenn man es länger ohne Cover hält.
Die Verarbeitung überzeugt: Nichts knarzt, die Tasten sitzen fest, und auch die Display-Einfassung wirkt hochwertig. Huawei setzt auf ein minimalistisches Design: klare Linien, keine unnötigen Spielereien und ein dezentes Kameramodul, das ins Gehäuse integriert ist. Besonders das sogenannte Star-Ring-Design rund um die Rückkamera macht optisch etwas her, ohne zu dominant zu wirken. Hinzu kommt, dass die Antennen unsichtbar ins Gehäuse integriert wurden, was für einen aufgeräumten Look sorgt. Erhältlich ist das MatePad in Space Grau und Violett – letzteres bringt tatsächlich etwas frischen Schwung ins sonst eher konservative Tablet-Farbportfolio. Im Alltag passt das Tablet in jede Tasche und fällt durch seine schlanke Form kaum ins Gewicht. Auch in der Uni-Tasche neben Büchern oder im Rucksack neben dem Laptop bleibt es angenehm kompakt. Ein echter Pluspunkt für mobile Nutzer, die viel unterwegs sind und ein Gerät suchen, das robust, elegant und gleichzeitig unaufdringlich wirkt.
Display: PaperMatte-Technologie für augenschonendes Arbeiten
Das Herzstück des neuen MatePad ist ohne Zweifel das 11,5 Zoll große PaperMatte-Display. Huawei verspricht ein fast papierähnliches Schreib- und Lesegefühl – und tatsächlich kommt das Erlebnis sehr nah dran. Dank Nanostruktur-Ätzung und spezieller Beschichtungen werden Reflexionen um bis zu 99 % reduziert. Im Alltag bedeutet das: kaum Spiegelungen, selbst draußen in der Sonne oder mit polarisierter Sonnenbrille. Auch nach mehreren Stunden Lesen oder Arbeiten fühlten sich die Augen weniger belastet an als bei klassischen Glasdisplays.
Die Auflösung liegt bei 2456 x 1600 Pixeln, die Helligkeit bei bis zu 600 Nits – ausreichend auch für hellere Umgebungen. Dazu kommt eine Bildwiederholrate von bis zu 120 Hz, die für angenehm flüssiges Scrollen sorgt. Besonders praktisch: Man kann je nach Anwendung auf 60, 90 oder 120 Hz wechseln, um Strom zu sparen. OLED-Fans werden zwar die knackigen Schwarzwerte vermissen, aber insgesamt ist die Darstellung für ein LC-Display top. Farben wirken natürlich, Kontraste kräftig und Texte gestochen scharf. Auch die Touch-Abtastrate von 90 Hz sorgt in Verbindung mit dem M-Pencil für eine präzise und verzögerungsfreie Eingabe.
Ein weiteres Highlight ist der Farbmodus, der die Darstellung so anpasst, dass Magazine oder Comics fast wie gedruckt wirken. Kombiniert mit dem eBook-Modus wird das Tablet zum angenehmen Lesegerät – eine echte Alternative zu E-Readern, nur eben mit mehr Möglichkeiten. Gerade beim Lesen von PDFs, Comics oder Magazinen fällt die exakte Farbanpassung auf, die Druckerzeugnissen sehr nahekommt. In Kombination mit der blendfreien Oberfläche ist das Display nicht nur ein Hingucker, sondern auch ein Werkzeug für langes, ermüdungsfreies Arbeiten.
Performance: Geheimnisvolles SoC, aber alltagstauglich
Bei der verbauten CPU hält sich Huawei traditionell bedeckt – seit den US-Sanktionen von 2019 gibt es keine offiziellen Angaben mehr. Wie wir aber in Erfahrung bringen konnten, steckt im aktuellen MatePad 11.5 ein Kirin 8020 Achtkern-Prozessor, gefertigt im 7-nm-Verfahren. Zwar handelt es sich nicht um ein High-End-SoC, doch im Alltagstest zeigte sich die Performance absolut solide. Apps öffneten sich flott, die Oberfläche reagierte stets flüssig und auch unter Last blieb das System stabil.
Multitasking, schnelle App-Starts und reibungslose Bedienung waren kein Problem. Auch längere Sessions mit mehreren geöffneten Apps brachten das Tablet weder ins Schwitzen noch an die Grenzen seiner Leistung. Selbst Spiele liefen stabil, und die Wärmeentwicklung blieb angenehm niedrig. Huawei hat die Kühlung durch eine vergrößerte Graphitschicht optimiert, was sich in stabiler Performance bemerkbar macht. Im direkten Vergleich zu Vorgängern wirkt das neue Modell spürbar leistungsfähiger und zugleich effizienter, was sich auch positiv auf die Akkulaufzeit auswirkt.

Bei den Speichervarianten gibt es zwei Optionen: 128 GB oder 256 GB, jeweils kombiniert mit 8 GB RAM. Klar, mehr Arbeitsspeicher wäre schön gewesen – 12 oder gar 16 GB hätten das Multitasking noch komfortabler gemacht – aber für die meisten Anwendungen reicht es völlig aus. Apps starten flott, auch wenn durch die 8 GB RAM gelegentlich Apps im Hintergrund neu geladen werden. Für Office, Streaming, Surfen oder kreative Arbeit mit dem M-Pencil reicht die Leistung allemal. Speichertechnisch setzt Huawei auf schnellen UFS 3.1 und LPDDR5X-RAM – eine solide Kombination, die auch im Alltag spürbar Vorteile bringt und für schnelle Ladezeiten von Apps und Spielen sorgt.
Audio und Kameras: Überraschend stark
Während die Kameras (13 MP hinten, 8 MP vorne) zwar solide, aber wenig aufregend sind, liefert das MatePad beim Sound richtig ab. Vier Lautsprecher mit Huawei Histen 9.0 sorgen für kräftigen, ausgewogenen Klang – inklusive klarer Höhen und ordentlichem Bass. Für Serien, Filme und Musik braucht man definitiv keine externen Speaker. Besonders bei Videocalls macht sich die klare Stimmwiedergabe bemerkbar. Auch Online-Meetings oder Vorlesungen klingen überraschend hochwertig. Wer viel mit YouTube, Netflix oder Spotify unterwegs ist, wird die Lautsprecher lieben – sie sind laut genug für kleinere Räume, bleiben auch bei höheren Pegeln verzerrungsfrei und erzeugen einen überraschend räumlichen Klang. Hier zeigt Huawei, dass man selbst in einem schlanken Tablet guten Sound unterbringen kann.
Die Kameras sind dagegen eher zweckmäßig: für Videokonferenzen oder schnelle Schnappschüsse völlig ausreichend, aber kein Ersatz für ein Smartphone. Farben und Details wirken ordentlich, solange die Lichtbedingungen stimmen, im Dunkeln nimmt die Qualität jedoch spürbar ab. Für ein Tablet ist das völlig normal – der Fokus liegt klar auf Produktivität, nicht auf Fotografie. Praktisch ist die Positionierung der Frontkamera im Querformat: So sitzt man bei Videocalls mittig im Bild, was gerade bei Uni- oder Business-Meetings professioneller wirkt.
Zubehör: Stift und Tastatur machen den Unterschied
Besonders spannend ist das Zubehör, das Huawei direkt mitliefert. Je nach Version liegt ein Smart Keyboard bei, das sich magnetisch andocken lässt und per Bluetooth verbunden wird. Die Tasten haben einen guten Druckpunkt, und das Cover bietet gleichzeitig Schutz sowie einen Kickstand. Im Alltagstest ließ es sich auch auf kleinen Tischen oder im Zug bequem nutzen – für Studierende oder Berufspendler ein echter Mehrwert. Dazu kommt, dass das Keyboard angenehm leicht ist und trotzdem stabil wirkt. Es ersetzt nicht unbedingt ein vollwertiges Laptop-Keyboard, aber für längere Schreibarbeiten, E-Mails oder Hausarbeiten ist es absolut ausreichend. Wer will, kann das Tablet samt Keyboard auch auf dem Schoß nutzen, ohne dass es zu wackelig wird.
Der M-Pencil (3. Generation) ist ebenfalls ein Highlight. Er haftet magnetisch am Tablet, lädt drahtlos und überzeugt durch sehr geringe Latenz. In Kombination mit dem PaperMatte-Display fühlt sich Schreiben fast so an wie auf Papier – ideal für Mitschriften, Skizzen oder kreative Projekte. Dank der verbesserten Spitze und einer hohen Abtastrate reagiert der Stift präzise auf Druck und Neigung. Besonders in der Huawei-Notes-App mit ihren vielen Vorlagen und Stickern kommt der Stylus zur Geltung. Auch in Zeichen-Apps wie GoPaint zeigt sich, wie feinfühlig der M-Pencil arbeitet – Strichstärken variieren je nach Druck, Schraffuren gelingen mühelos, und sogar Kalligrafie lässt sich überzeugend umsetzen. Durch die kabellose Ladefunktion ist der Stift immer einsatzbereit und muss nicht separat mit Kabel oder Dock versorgt werden.
Insgesamt machen Tastatur und Stylus aus dem MatePad 11.5 ein kleines 2-in-1-Gerät – perfekt für alle, die produktiv arbeiten oder kreativ sein wollen, ohne gleich zu einem vollwertigen Laptop greifen zu müssen. Im direkten Vergleich mit anderen Tablets dieser Preisklasse hebt sich Huawei hier deutlich ab, weil Tastatur und Stylus nicht als teures Extra, sondern als fester Bestandteil des Ökosystems gedacht sind.
Software: HarmonyOS mit Aurora-Store-Workaround
Auf dem Tablet läuft HarmonyOS 4.3, das stark an Huaweis EMUI erinnert. Die Oberfläche ist aufgeräumt, intuitiv und bietet Multitasking-Features wie Floating Windows, App Multiplier und SuperHub für einfaches Drag & Drop zwischen Apps und Geräten. Gerade in Kombination mit der Tastatur ergibt sich ein Workflow, der fast schon an einen Laptop erinnert. Viele Nutzer werden die Möglichkeit schätzen, bis zu vier Apps gleichzeitig geöffnet zu haben und Inhalte flexibel zu verschieben – das sorgt für echte Produktivität im Uni- oder Arbeitsalltag.
Der bekannte Haken: Google-Dienste fehlen weiterhin. Allerdings gibt es mittlerweile eine einfache Lösung – über die Huawei AppGallery lässt sich der Aurora Store installieren, der in Kombination mit MicroG Zugriff auf viele Google-Apps ermöglicht. Im Test funktionierte das problemlos. Zwar sind nicht alle Google-Dienste uneingeschränkt nutzbar (z. B. Google Pay oder Google Wallet), aber für den Tablet-Alltag reicht das Setup völlig aus. Auch klassische Apps wie YouTube, Google Maps oder Gmail liefen im Test stabil, was das MatePad im Alltag sehr viel flexibler macht.
Darüber hinaus bringt Huawei eigene Dienste und Apps mit: Die Notes-App mit KI-Handschrift-Optimierung, zahlreiche Vorlagen und Stickersets, die Office-Integration via WPS Office und Tools wie SuperHub, die Datenübertragung zwischen Geräten erleichtern. Wer tiefer ins Huawei-Ökosystem einsteigt, kann das Tablet nahtlos mit einem Huawei-Smartphone oder -Laptop verbinden – inklusive Datei- und Clipboard-Sharing. Dadurch entsteht ein spürbarer Mehrwert gegenüber einfachen Android-Tablets.
Updates gibt es zwei Jahre lang für das OS und drei Jahre für die Sicherheitspatches – hier wäre etwas mehr wünschenswert gewesen. Viele Huawei-Geräte werden zwar erfahrungsgemäß länger versorgt, eine klare Zusage fehlt aber. Gerade für Studierende oder Berufseinsteiger wäre ein längeres Update-Versprechen ein wichtiges Argument für Nachhaltigkeit und Investitionssicherheit.
Akku: Ausdauernd und schnell wieder voll
Mit seinem 10.100 mAh großen Akku gehört das MatePad 11.5 zu den Langläufern. In unserem Test hielt es bei moderater Nutzung fast vier Tage durch – ein beeindruckender Wert. Bei Dauer-Video-Playback sind bis zu 14 Stunden drin, was für den Uni-Alltag oder Geschäftsreisen absolut ausreicht.
Wenn es doch einmal leer ist, hilft 40-Watt-Schnellladen: In knapp 1 Stunde und 40 Minuten ist der Akku wieder bei 100 %. Praktisch: Auch das Zubehör wie Stylus und Tastatur lässt sich kabellos über das Tablet laden – cleveres Energiemanagement inklusive.
Fazit: Ein starkes Gesamtpaket
Das Huawei MatePad 11.5 (2025) überzeugt mit starkem Display, guter Verarbeitung, tollem Sound und sinnvollem Zubehör. Kritik gibt’s für die Update-Politik, den überschaubaren Arbeitsspeicher und das CPU-Geheimnis. Doch unterm Strich ist es eines der spannendsten Tablets in seiner Preisklasse – besonders für alle, die gerne schreiben, zeichnen oder einfach ein ausdauerndes Arbeits- und Lerngerät suchen. Huawei hat hier ein Gerät geschnürt, das nah an einem Laptop-Erlebnis ist – und das zu einem Preis, den man sonst eher in der Mittelklasse findet.
Das Tablet startet bei 299 Euro für die 128-GB-Version. Die PaperMatte-Variante mit 256 GB kostet 349 Euro, mit Tastatur 399 Euro. In Aktionszeiträumen reduziert sich der Preis noch einmal um 30 Euro – wer den M-Pencil dazunehmen möchte, zahlt nur 20 Euro extra. Damit bekommt man ein rundes Gesamtpaket aus Tablet, Stift und Tastatur für unter 400 Euro. Ein Preis, bei dem die Konkurrenz schwer mithalten kann.
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Huawei Matepad 11.5 (2025)
Das Huawei MatePad 11.5 (2025) überzeugt mit hochwertigem Design, exzellentem PaperMatte-Display, tollem Sound und langem Atem. Kleinere Schwächen wie die Update-Politik, nur 8 GB RAM und das CPU-Geheimnis trüben den sehr positiven Gesamteindruck kaum.
PROS
- Hochwertiges Design, schlank und leicht
- PaperMatte-Display mit 120 Hz, augenschonend
- Toller Sound mit 4 Lautsprechern
- Starker Akku (bis 4 Tage Nutzung) & 40W Fast Charge
- Sinnvolles Zubehör (Keyboard & M-Pencil) inklusive
- Aurora-Store macht Google-Apps nutzbar
CONS
- Update-Versprechen relativ kurz (2+3 Jahre)
- Kameras nur Mittelmaß
- Nur 8 GB RAM, keine größere Option